Leben wir in oder auf der Erde? Gott will, dass die Menschen die Wirklichkeit erkennen, denn sein Wort. die Bibel, macht sehr klare Aussagen über den Bau des Kosmos.

Startseite

Aussagen der Bibel
Die Kosmologie der Bibel
Gottes Wort über die Schöpfungpfung
Theologie der Marsmenschen
Dreistöckiges Weltal
das All
Thron und Schemel
Die Gottes Offenbarung Raum
Breite, Länge, Tiefe, Höhe
das obere Stockwerk
Das mittlere Stockwerk
Das untere Stockwerk
Optik-Technik-Wissenschaft

Impressum

Kontakt

weitere Links zu dem Thema

Skyscraper Banner Deutsch

 

Theologie der Marsmenschen

Wie stark die Gelehrten der Vorstellung eines unendlichen Weltall-Raumes verfallen sind, das zeigte eine Umfrage an verschiedene evangelische und katholische Theologieprofessoren, ob denn „auf anderen Sternen" auch Menschen leben könnten und wie es denn dann mit deren Sünde und Erlösung bestellt wäre. Die zwei Fragen lauteten:

„Verträgt sich die christliche Lehre überhaupt mit der Annahme, dass es außerirdische menschenähnliche, vernunftbegabte Wesen gibt, und zu welchen theologischen Überlegungen führt die Bejahung der Existenz solcher Wesen?" Die Antworten der gelehrten Herren gingen durch viele Zeitungen. Sie waren sehr aufschlussreich. Vor allem aber zeigte schon die Fragestellung, dass das angebliche Auftauchen von „Marsmenschen" in Fliegenden Untertassen im denkenden Menschen sofort die Frage wach werden ließ: Wie würde sich so etwas denn auf die christliche Religion auswirken, denn sie redet doch nur von Himmel und Erde und von der Erlösung der Menschheit auf der Erde? Da haben die Laien sehr richtig gefolgert. Wenn bei uns eines Tages wirklich „Marsmenschen" oder so etwas ähnliches landen würden, dann müssten wir mit Recht fragen: Warum hat uns das Gott in seinem Wort vorenthalten, ein solch ungeheures Ereignis? Warum wurde uns nichts erzählt von den vielen „anderen Welten"? Aber wir können beruhigt sein: Es werden nie „Marsmenschen" landen, weil es sie nicht gibt. Landen wird hier einmal Satan und sein Heer, und die Dämonen werden einmal Sichtbarwerden (Offb.9,1321). Und die Sterne werden vom Himmel fallen, denn es sind keine „Weltkörper im unendlichen All", sondern Lichter an der Feste des Himmels.

Weil die befragten Professoren gar nicht auf den ketzerischen Gedanken kamen, die wissenschaftliche Weltallvorstellung könne total verkehrt sein, oder weil sie einen solchen Gedanken nicht auszusprechen wagten, deshalb müssten sie sich bemühen, mit dem „Problem" anders fertig zu werden. Es wäre noch am einfachsten gewesen, wenn sie erklärt hätten: In der Bibel steht, dass durch Christus das All versöhnt wird, und dass alle Knie (also auch die etwaiger Marsmenschen) im Himmel, auf Erden und unter der Erde sich Christo beugen werden, dass also auch alle die „zahllosen Weltkörper im All und ihre Bewohner" unter der Herrschaft Christi stünden und ihn daher brauchen. Aber so biblisch einleuchtend waren die Antworten der Theologen nicht. Sie lauteten vielmehr:

Professor Ph. Dessauer (kath.): Die Wesen anderer Welten könnten ein ganz anderes Schicksal haben als wir ohne Sündenfall und Erlösung. Sie könnten ganz anders zu ihrem Heil geführt werden. Vielleicht wäre für sie die Begegnung mit den Erdmenschen eine Prüfung ihres Wesens. Prof. Dessauer „deutet ganz leise an, dass es zur Wachheit und Bereitschaft der Menschen gehört, die Zeichen am Himmel nicht zu übersehen und miss zu verstehen".

Prof. Dr. Söhngen München (kath.); Es sei eine eitle und gefährliche Schwärmerei, im voraus etwas über die Art und Weise möglicher Offenbarungen Gottes auf anderen Weltkörpern sagen zu wollen. Fest stehe lediglich, dass sich der offenbarende Gott niemals widersprechen könne. Christen und christliche Theologen hätten zur Zeit andere und vordringlichere Sorgen. „Die Asiaten geben uns Europäern zur Zeit genug Probleme und wahrlich keine Scheinprobleme auf. Der Welt sind heute Atombomben näher als Fliegende Untertassen."

Prälat Prof. Dr. M. Schmaus München (kath.): Die Annahme, dass es außerirdische vernunftbegabte Wesen gibt, steht in keinem Widerspruch zum kirchlichen Glauben (!). Die Theologie könne also die Tatsachenfrage ohne Bedenken der Naturwissenschaft überlassen. Auch derartige Wesen auf anderen Himmelskörpern hätten eine Bestimmung zu Christus. Die Heilige Schrift gebe jedoch keine Auskunft darüber, welche Funktion Christus für solche Wesen ausübe und ob er auch für sie die Bedeutung eines Erlösers habe (!!). Es sei möglich, dass Gott diesen Wesen überhaupt kein übernatürliches Ziel gesetzt, sondern sie für eine natürliche Vollendung bestimmt habe."

Prof. Dr. Staab Würzburg (kath.): Es wäre wirklich verwunderlich, wenn unsere Erde allein Träger von vernunftbegabten, sittlich verantwortlichen und zu einem ewigen, seligen Leben in Gott berufenen Geschöpfen wäre (!). Falls außerirdische Wesen existieren, stehen sie nicht (!) innerhalb der für die Menschen geltenden Heilsordnung! Sie ständen nicht unter der Erbsünde und bedürften deshalb auch nicht einer Erlösung wie die gefallenen Adamskinder!

Prof. Dr. E. Stakemeier Paderborn (kath.): Die christliche Lehre vertrage sich durchaus mit der Annahme, dass es außerirdische, menschenähnliche Wesen gibt ('). Grundsätzlich sei zu sagen, dass die christliche Heilsordnung von Gott für diese Welt und ihre Bewohner verwirklicht ist. Christus sei zwar der Herr der ganzen Schöpfung, seine Erlöserordnung, seine Kirche und seine Sakramente hatten jedoch nur für die in Adam gefallene und in Christo wieder aufgerichtete Menschheit Geltung, „Es ist möglich, dass auf anderen Sternen menschenähnliche Wesen existieren, für die Gott eine rein natürliche Ordnung verwirklicht hat." Ihr Lebensziel wäre in diesem Falle nicht die gnadenhafte Anschauung Gottes und die Teilhabe an seinem innersten Lebensgeheimnis, sondern eine natürliche Seligkeit in der ändern Welt nach dem Tode. „Der Allmacht und Weisheit und Liebe Gottes stehen Mittel zur Verfügung, die wir nicht einmal ahnen können."

Die Antworten der evangelischen Theologie-Professoren waren nicht viel biblischer, sondern ähnlich gelehrt und umständlich:

Prof. Dr. Radeker Kiel meinte: Wenn auch die moderne Astronomie keine Beweise für die Existenz solcher Wesen uns bisher geliefert hat, so liegt auf der ändern Seite das Vorhandensein von menschenähnlichem Leben auf einem ändern Stern nicht außerhalb des Bereiches der Möglichkeit. Diese christliche Glaubenssicht der Welt ist aber nicht an das geozentrische Weltbild vergangener Jahrhunderte gebunden und verträgt sich durchaus mit dem gewandelten Weltbild der modernen Naturwissenschaft..."

Besonders vernünftig und elegant ist Prof. D. Gogarten Göttingen ausgewichen. Er erklärte, er müsse in die Ferien fahren, die er sehr nötig habe. Da müssten die Marsmenschen schon persönlich erscheinen, wenn man sich mit ihnen beschäftigen soll. Und man täte in diesem Falle besser, sie erst mal reden zu lassen, ehe man über sie etwas sagt. Man lässt ja auch sonst dem Besucher das erste Wort. Auch in der Theologie solle man sich nicht Sorgen auf Vorrat machen.

Damit hat sich dieser Professor wenigstens nicht festgelegt und kann sich leichter aus dem Trümmerfeld des kommenden Zusammenbruches der Lichtjahrmilliarden erheben. Am gründlichsten ist Prof. D. H. Thielicke Hamburg (früher Tübingen) der Frage nachgegangen. Er schrieb u.a.; Die Existenz außerirdischer Wesen würde sich nur dann nicht mit dem christlichen Glauben vertragen, wenn dieser unlöslich (!) mit dem geozentrischen Weltbilde verknüpft wäre. Auch wenn die Bibel aus zeitgeschichtlichen Gründen jenes Weltbild oder sogar nur Vorformen dieses Weltbildes voraussetzt, so lassen sich deutlich genug Hinweise in ihr finden, die auf eine sachliche Ablösbarkeit der Heilsaussagen von diesen zeitbedingten Vorstellungen deuten und als solche auch seit Jahrhunderten von den Theologen beider Konfessionen wahrgenommen und bezeugt wurden. Die Verbindlichkeit der biblischen Botschaft bezieht sich nur (!) auf Heilsgeschehen und Heilsaussage und gerade nicht auf die zeitbedingten, dem jeweiligen Stand der Erkenntnis verhafteten Aussagemittel!

Man müsse auch den johanneischen Satz „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab..." neu durchdenken, denn nicht nur „unser Planet", sondern das Universum selbst hätte unter diesen Oberbegriff „Welt" zu fallen, und die Botschaft von der Einmaligkeit der Erscheinung Christi wäre auch in ihrem kosmischen Rang zu verdeutlichen (gut!)... Wie wäre es, wenn die etwaigen außerirdischen Insassen der „Fliegenden Untertassen"... nicht unsere irdische Form der Vernunft, sondern nur einen technischen Verstand besäßen, wenn sie also ohne mit Herz und Gemüt begabt zu sein nur eine Art „höherer" intellektueller Insekten wären?... und über weitere uns unbekannte (fünfte und sechste) Dimensionen verfügen würden? Könnten sie auch Gotteskinder sein wie wir Menschen mit unseren bekannten „Seinsmerkmalen"?

Die gelehrten Antworten zeigen auf, dass sich das Schriftgelehrtentum von den Zeiten Jesu bis heute nichtwesentlich verändert hat. Der Herr Jesus hat den Professoren einst gesagt: Ihr wisset die Schrift nicht, noch die Kraft Gottes. Unkenntnis des Wortes Gottes und der Realität des Heiligen Geistes spricht aus all diesen Professoren - Antworten mehr oder weniger heraus. Es ist keinem die einfache Bibelstelle „eingefallen", die sagt, dass Gott das All mit sich selbst versöhnt hat (Kol. 1, 20). Es werden nur menschliche Vermutungen darüber angestellt, ob Wesen auf anderen Sternen vielleicht auch Gott untertan seien oder erlösungsfähig sein könnten. Das sind erstaunlich unbiblische und Ungeistliche Antworten. Übereinstimmend versichern einige Professoren, dass das Weltbild, das die Bibel darbiete, ohne weiteres auswechselbar sei, eine Behauptung, für die sie jeden biblischen Beweis schuldig bleiben. Man sieht daran aber, wie die Seuche der Entmythologisierung schon weit um sich gegriffen hat im theologischen Lager. Man erklärt mit größter Seelenruhe, dass alles das, was von der heutigen Naturwissenschaft nicht mehr gebilligt werden kann, aufgegeben werden könne, das schade der Heilslehre der Bibel nicht im geringsten! Daraus ersieht man, dass zwischen Bultmann und den übrigen Professoren nur ein Grad, aber kein Wesensunterschied besteht. Sie entmythologisieren alle miteinander, mehr oder weniger. Keinem fällt es ein, die ganze Schrift zu verteidigen und sich dadurch auf die Seite des Apostels Paulus zustellen; „Die Welt ist mir gekreuzigt und ich der Welt" (Gal.6,14).

Es kommt den Professoren gar nicht in den Sinn, dass auch der heutige Stand der Naturwissenschaft zu der Weisheit dieser Welt gehören könnte, die Gott zur Torheit gemacht hat. Sondern die Ergebnisse der Astronomie-Professoren werden ohne weiteres als unerschütterlich anerkannt, das Wort Gottes aber wird ebenso ohne weiteres als modulierfähig, als auswechselbar bezeichnet und behandelt. Der einzige Unterschied zwischen Professor Bultmann und seinen vielen Kollegen ist der, dass diese nur die astronomischen Angaben der Bibel für zeitbedingte Einkleidung, also für Mythos, erklären, während Bultmann auch die meisten Stücke der sogenannten Heilslehre, welche von den ändern noch ängstlich gehütet werden, ebenfalls zum mythologischen Trümmerhaufen wirft. Bei Bultmann weiß der bibelgläubige Christ daher sofort, woran er ist. Aber die übrigen Professoren mit ihrem „Teilsteils" Standpunkt sind für die bibelgläubige Gemeinde gefährlicher. Der Radikalismus Bultmanns hat auch den Vorteil gehabt, dass in der bibelgläubigen Gemeinde wieder lebhaft: die Frage aufgewacht ist: Wozu brauchen wir eigentlich eine „theologische Forschung"? Hat sie geistlich betrachtet nicht schon mehr geschadet als genützt?

Sehr aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass die Bolschewiken bei ihrem Kampf gegen das Christentum die gleiche Methode benützen. In den Schulen der Ostzone (ehemalige DDR) werden systematisch die wissenschaftlichen Erkenntnisse, vor allem soweit sie der kommunistisch - materialistischen Religion passen, den „mythologischen" Vorstellungen der Christen und ihrer Bibel gegenüber gestellt und lächerlich gemacht. So schrieb die „Deutsche Lehrerzeitung" in Ostberlin im Januar 1955 u.a.: -„Die mythologischen Vorstellungen über die Entstehung der Welt sind unwissenschaftlich und durch unser heutiges richtiges Wissen (!) über Erde und All widerlegt. Die primitiven Vorstellungen über die Entstehung des Menschengeschlechts sind durch Darwin und Engels widerlegt, und die Jugendstunde soll dabei helfen, die Reste mythologischer Vorstellungen zu beseitigen..." Die Wissenschaftler im Westen erklären zwar, dass das, was die Kommunisten im Osten heute als Wissenschaft bezeichnen, längst keine anerkannte Wissenschaft mehr sei. sondern selbst wieder als Mythologie bezeichnet werden müsse, vor allem sei der Materialismus längst widerlegt:. Aber dass die Erde eine Kugel sei, die sich durch einen unendlichen Raum dreht, das ist heute sowohl im Westen wie im Osten noch allgemein anerkannte „Wissenschaft" und daher „zeitbedingte Wahrheit". Es ist eine Temperaments und Geschmacks - Angelegenheit, ob ich von dieser „wissenschaftlichen Erkenntnis" aus die ganze Bibel als Märchensammlung der Kapitalisten erkläre oder nur sage, man müsse eben die astronomischen Angaben der Bibel stillschweigend weglassen, der Rest sei für ehrbare Leute wohl noch brauchbar.

Der evangelische Theologieprofessor D. Thielicke Hamburg machte 1954 in einem Rundgespräch zwischen Professoren im Süddeutschen Rundfunk (erschien unter dem Titel „Vom Atom zum Weltsystem" im Alfred Kröner-Verlag) u.a. noch folgende Darlegungen zu dieser Frage:

„Man würde sich auf einen verhängnisvollen Abweg begeben, wenn man etwa meinen wollte, wir müssten das Weltbild der Bibel in dem gleichen Sinne der Offenbarung verstehen wie etwa diese für den Glauben thematische Ich – Du - Beziehung zu Gott. Selbstverständlich(!) sind wir über das Weltbild der Scheibe, über die sich die gläserne Kugel des Firmaments wölbt, hinaus. Wir kommen an den Kern des uns biblisch Eröffneten(!) nur heran, wenn wir dieses Weltbild als ein Aussagemittel, gleichsam als ein Koordinatensystem auffassen, in dem uns bestimmte Punkte angezeigt werden, um die es thematisch geht. Sie werden wahrscheinlich sofort denken, dass ich damit auf das, was Bultmann über die Entmythologisierung sagt, zu sprechen kommen wolle. Das will ich nicht, das würde hier viel zu weit führen. Entscheidend ist aber, dass hier ein Problem fixiert wird, das uns als Aufgabe aufgetragen ist (von wem?): nämlich durch die Aussagemittel der Offenbarungsquellen hindurchzusehen auf das Eigentliche.

Im übrigen ist diese Unterscheidung, zwischen den Aussagemitteln und dem Eigentlichen ein gleichsam ständig offenes Problem f). Um nur ein einziges Symptom dessen herauszugreifen: Die Inkarnation Christi, in der Gott aus seiner Transzendenz heraustritt und zu einem Bestandstück menschlicher Geschichte wird ist sicherlich kein bloßes Aussagemittel (warum denn nicht?), durch das in mythisch illustrierender Weise auf ein Jenseitiges hingewiesen werden sollte. Verstünde man das Weihnachtswunder in diesem Sinne nominalistisch (nicht wirklich), nähme man ihm die Pointe." (Ebenso nimmt man der Bibel die Pointe, wenn man ihre Natur-Aussagen zum vergänglichen Aussagemittel degradiert! Verf.)

Darauf antwortete Prof. S. Kienle Heidelberg (Naturwissenschaftler) u.a.: „Es ist doch wohl auch Ihre Meinung, dass wir das Ganze der biblischen Offenbarung, wie sie uns überliefert ist, in seiner historischen Bedingtheit und damit Begrenztheit sehen müssen, dass wir den biblischen Schöpfungsbericht nicht als eine offenbare Wahrheit im naturwissenschaftlichen Sinne werten dürfen?"

D. Thielicke: „Es kommt jetzt nur darauf an, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten(!), denn es ist natürlich(!) immer eine sehr komplizierte und gewagte Operation, die Aussagemittel von dem Aussageinhalt zu trennen. Aber darüber müssten wir ein besonderes Gespräch führen..."

In diesen Darlegungen haben wir die Auffassung der Theologen-Gruppe gehört, die nur den halben Weg mit Bultmann geht und von der Bibel doch noch ziemlich viel „Eigentliches" als zuverlässige göttliche Aussage oder Mitteilung stehen lässt. Aber sie rechnet viele Aussagen der Schrift über das Weltbild und über die Natur zu den menschlichen „Aussagemitteln", die ohne weiteres als zeitbedingt: und daher fehlerhaft beiseitegelegt werden können. Warum hat die Bibel keine Rücksicht genommen auf die Vorstellungswelt von uns heutigen Menschen? Hat der heilige Geist vielleicht damals nicht geahnt, was wir gescheiten Menschen des 19. und 20, Jahrhunderts einmal alles erreichen und wissen werden? Ist denn aber der Heilige Geist, der die Bibel eingab, nicht auch ein Geist der Wahrheit? Was gehören doch für Nerven dazu, ihm einfach zu unterstellen, er habe bei seinen Aussagen über die Welt und die Gestirne bewusst die Unwahrheit gesagt, um sich eben den verkehrten Vorstellungen der damaligen Menschen anzupassen! Ist das Wort Gottes nicht den Menschen gegeben, um ihnen die Wahrheit zu offenbaren?

Es ist nun interessant, dass für diese Anschauung auch nicht der mindeste Beweis angetreten wird, vor allem kein biblischer Beweis. Sie wird einfach als eine Selbstverständlichkeit, als ein Axiom, in den Raum hineingestellt. Da steht's! Der Herr Professor hat gesprochen! Es ist weiter interessant, zu beobachten, wie schwül es den Gelehrten immer wird, wenn man nach der Grenze zwischen Gottes und Menschenwort in der Bibel fragt. D. Thielicke erklärt die Sache als eine „gewagte Operation". Und bei einer Operation geht es bekanntlich oft so, dass sie zwar gelingt, aber der Patient tot ist. Er warnt dann seinen naturwissenschaftlichen Kollegen erschrocken davor, das Kind ja nicht mit dem Bade auszuschütten, denn beim Herumschneiden in der Bibel bekommt man Appetit als Wissenschaftler. Thielicke will sozusagen seinem Kollegen sagen: Ich erlaube dir gern, allerlei aus der Bibel herauszuoperieren, vor allem die größten augenblicklichen Verstandes - Anstöße des altmodischen Weltbildes, aber schneide ja nicht weiter wie der böse Bultmann, der die ganze Zunft in Verruf gebracht hat! Du musst die schönen Sachen von der Geburt in Bethlehem samt Engelchor, die meisten Wunder und Zeichen, die Kreuzigung und Auferstehung fein säuberlich am Leben lassen, das glauben wir nämlich, es ist unsere geistliche (und kirchliche) Existenz. Über die Himmelfahrt und die Wiederkunft können wir ja dann noch einmal unter vier Augen sprechen, vielleicht lasse ich dich da noch etwas weiterschneiden!

Was wird das für einen Schrecken geben, wenn die Lichtjahrmilliarden einstürzen werden (Off. 6, 12 - 17) und einmal plötzlich die „Aussagemittel" der Bibel als ebenso wahrhaftig erscheinen werden wie der übrige Inhalt. Bis es soweit ist, müssen wir eben die Schmach Christi weiter tragen, den man ja auch unter den Gelehrten damals (und heute noch!) für Josephs Sohn hielt, obwohl er doch der Sohn Gottes ist.

Das Operieren ist bei uns Gläubigen sowieso in keinem guten Ruf. Darf man so einfach einen Ungläubigen in unserem Leib herumschneiden lassen, der doch ein Tempel des Heiligen Geistes ist? Erlaubt Gott das? Darf man ebenso die Gelehrten in dem Leib des Wortes Gottes, in der Heiligen Schrift, herumschneiden lassen, damit sie entfernen, was sie „nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft" für falsch, für ablösbar und auswechselbar halten? Aber freilich, wenn D. Thielicke am Mikrophon erklärt hätte, auch das Weltbild der Bibel sei zu glauben, das Weltbild der Wissenschaft erscheine ihm doch noch sehr unsicher, was hätte das für ein Gelächter, für eine Verfolgung gegeben! Dabei bin ich überzeugt, dass D. Thielicke dieses Bekenntnis nicht etwa aus Feigheit und Leidensscheu vermieden hat, sondern weil er von seiner Theologie der „zeitbedingten Aussagemittel" selbst noch völlig überzeugt ist.

Es gibt bei der theologischen Trennungsoperation in der Bibel verschiedene Variationen. Der eine operiert nur die Weltall-Vorstellungen heraus, der andere auch alles, was sich auf Israel oder die Offenbarung bezieht, ein dritter schneidet noch alle Engel, Geister und die Auferstehung weg, wie schon die sadduzäischen Professoren zur Zeit Jesu (Apg. 23, 8). Heute noch glauben viele Theotogen, dass jedes mal, wenn das Alte Testament Israel, Jerusalem oder Zion sagt, damit eben nur die Gemeinde oder Kirche des neuen Bundes gemeint sei. Das alte Israel nach dem Fleisch habe nichts mehr zu bedeuten und zu hoffen. Andere sagen: alle Verheißungen für Israel werden sich wörtlich erfüllen. Und so auch die Natur-Aussagen der Schrift! Die Geschichte der Theologie ist eine Geschichte der vermessenen stümperhaften Operationen am Wort Gottes zu alten Zeiten!

Warum wäre es übrigens ein „verhängnisvoller Abweg", wenn man das Weltbild der Bibel als Offenbarung verstehen wollte? Wäre es etwa ein „Abweg", wenn man der Wissenschaft nicht glauben würde, was sie aussagt? Wir halten es für einen viel „verhängnisvolleren Abweg", wenn man dem Wort Gottes nicht glaubt, was es so klar aussagt. Wenn die Gelehrten meinen, entdeckt zu haben, dass die Erde eine Kugel sei, so sollen sie das verkündigen meinetwegen. Die Bibel sagt nichts darüber aus, man kann aber, wenn man will, den in ihr immer wiederkehrenden Ausdruck „Erdkreis" so deuten. Aber sobald die Gelehrten fortfahren und sagen: „die Erdkugel dreht sich", erklären wir das für einen Abweg, denn im Wort Gottes steht mehrfach: Die Erde steht fest, sie wird nicht wanken, ja, sie steht auf Säulen gegründet (PS.104,5). Die Gelehrten sagen darauf: Das sind doch nur zeitbedingte Vorstellungen und Aussagemittel der Propheten gewesen. Wir sagen dazu: Nein, die Propheten standen unter der Inspiration durch den Geist Gottes, der gar keinen Grund gehabt hätte, an jenen Stellen zu versichern, die Erde stehe fest, sie wanke nicht, denn niemand hatte das damals bestritten!

Die Entwicklung geht weiter. Es wird sich zeigen, ob die Theologen noch vor der Naturwissenschaft zur ganzen Bibel einschließlich ihrer Aussagemittel zurückfinden werden, oder ob die Physik und die Astronomie schon vor den Theologen bei dem biblischen Weltbild landen wird. Die Atom-Physik ist heute auf dem Wege dazu!

Wie großzügig die Wissenschaft in ihrer eigenen Widerlegung sein kann, erleben wir gerade heute. Vor einem halben Jahrhundert galt der Materialismus als wissenschaftlich begründet durch Haeckel: denn man hatte ja den naturgeschichtlichen Ablauf und die Entwicklung der Dinge entdeckt und erforscht. Der Glaube und die Bibel wurden verlacht von allen, die wissenschaftlich ernst genommen werden wollten und das sind immer die meisten Menschen, welche studiert haben! Heute, nach einem knappen halben Jahrhundert, in das allerdings die dröhnenden Paukenschlage von zwei Weltkriegen gefallen sind, hat die Wissenschaft aus der Physik und Biologie heraus die damalige materialistische, wissenschaftliche Naturauffassung gründlich widerlegt, denn die Atomforscher sind heute, um es kurz zu sagen, dem Problem des freien Willens und damit des Lebens etwas näher gekommen. Die einzelnen Atome verhalten sich nämlich willkürlich, nicht gesetzesmäßig! Irgendetwas muss sie beeinflussen oder steuern, am Ende gar ein Geist! Wer lacht nun aber die gescheiten Leute der Haeckelschen Zeit ebenso aus, wie diese damals die frommen Bibelgläubigen ausgelacht haben? Man geht einfach über die damaligen Irrtümer großzügig hinweg und stellt neue Irrtümer auf! Es waren eben zeitbedingte Aussagemittel der damaligen wissenschaftlichen Erkenntnis.

Und wie lange werden die wissenschaftlichen Weisheiten währen, die man heute gefunden hat? Prof. D. Thielicke versichert in diesem Gespräch auch, dass er ebenfalls meine, „die Kontinuität zwischen Mensch und Tier ist im Entwicklungsprozess niemals unterbrochen". Grob gesagt.: der Mensch stammt nach den „lückenlosen Funden der Wissenschaft" vom Affen ab! Aber einmal kommt im Leben des Menschen doch die Verantwortung, meint Prof. Thielicke und damit die Notwendigkeit für Religion, damit hat er auch den Bericht von der Erschaffung des Menschen und von der Erschaffung der Tiere in 1.Mose 1 und 2 zu den „Aussagemitteln" geschoben. Das Rundfunkgespräch war somit, wie wir erkennen können, immer wissenschaftlicher geworden. Zur Belohnung dafür wurde dem Theologen eingeräumt, dass man heute auch in der Naturwissenschaft nicht mehr auf dem bedauerlich primitiven Standpunkt des längst vergangenen Professors Laplace stehe, der zu Napoleon einst sagte, die Hypothese Gott sei nicht nötig.

Wir lassen also an dem Wort Gottes der Bibel grundsätzlich nicht rütteln, sondern sprechen nur zu solchen und mit solchen Gläubigen, welche diese Grundlagen anerkennen (Joh. 7, 17).